Ich selbst bin kein Freund von Dauerlicht, aber ab und zu gibt es Fälle, in denen einem eine kompakte, lichtstarke und von Steckdosen unabhängige Lichtquelle den sprichwörtlichen Arsch rettet. Bis jetzt gab es in dem Bereich für Automobilfotografen nur 2 Lösungen: Entweder etwas aus Neonröhren oder Video-Leuchten basteln oder in den sauren bzw teuren Apfel beißen und zum amerikanischen Ice Light greifen.
Die Lösung mit der Neonröhre aus dem Partyartikelversand habe ich selbst eine Zeit lang benutzt aber wirklich zufrieden war ich damit nicht. Zum einen sind die meisten Neonröhren mit 1.20m Länge alles andere als komfortabel zu transportieren und zum anderen muss man darauf auch noch aufpassen, wie auf ein rohes Ei, was in einem mit Equipment vollgeladenen Autos nicht immer ganz einfach ist. Wenn man dann ab und zu auch mal mit Sack und Pack fliegen muss, ist das ganze sowieso keine Option mehr.
Als ich vor ein paar Tagen beim freundlichen Fotodealer um die Ecke das chinesische Lichtschwert der Firma Helios entdeckte konnte ich nicht umhin, das Teil für ein paar Tage zum Testen mitzunehmen. Befeuert wird das mit 298 LEDs bestückte Lichtschwert mit einem (austauschbaren) Sony NP-F500 Li-Ion-Akku. Im Test hielt dieser knapp 1:40h bei voller Leistung. Sollte mal kein Austausch-Akku zur Hand sein, kann die Lampe auch mit dem ebenfalls mitgelieferten Netzteil betrieben oder aufgeladen werden. Nach dem Entfernen der klaren und leicht rötlich gefärbten Hülle, welche zur Reduzierung der Lichttemperatur mitgeliefert wird, präsentieren sich die LEDs tageslichtgleich hinter leicht gefrostetem Plexiglas. Ob dies ausreicht, um die für LED-Lampen typischen Lichtpunkte auf lackierten oder gläsernen Oberflächen zu reduzieren, wird sich später im Praxistest zeigen.
Alles in allem macht die Ice Light Kopie so aber schon mal einen robusten und gut verarbeiteten Eindruck.
Die wichtigste Frage sollte ein kurzer Test in freier Wildbahn, also unter Realbedingungen klären: Taugt das Ding was? Hell genug ist es jedenfalls!
Bei einsetzender Dämmerung und Blende 11 reichten 2/3 der regelbaren Leistung jedenfalls aus, um unser weißes Testfahrzeug nach 2, 3 Versuchen gleichmäßig auszuleuchten.
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Sobald man anfängt, Details mittels direkter Reflexionen ins Visier zu nehmen, offenbart das chinesische Lichtschwert seine bis dato einzige Schwäche: Die Frostung der Plexiglas-Hülle reicht einfach nicht aus, um die dahinter befindlichen Leuchtmittel komplett zu streuen. An dieser Stelle könnte eine zusätzliche Folie an der Außenseite sicherlich auf einfache Weise Abhilfe schaffen. Genug Leistungsreserven hat das Helios SL298 auf jeden Fall!
Spannung 6V ~ 9V
Leistung 0.8W ~ 20W
Durchschn. Lebensdauer LED 50.000 Stunden
Farbtemperatur 3200K / 5600K
Helligkeit 1600 Lumen
Leuchtwinkel 60°
Maße 45 x 560mm
Gewicht 620g
Ladegerät 12V/800mAh
Kompatible Batterien NP-550 Typ Sony
Ladezeit 2,5 Stunden
Leuchtdauer bis zu 2 Stunden
Für knapp 180,- € bietet der Chinesische Hersteller Helios eine super verarbeitete, und mit Wechselakkus vom Stromnetz unabhängige Lichtquelle, für welche sich aufgrund der kompakten Maße auch in jedem Equipment-Koffer noch eine freie Ecke finden lässt. Beide Daumen hoch!
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Comments on This Post
Thomas PöhlerAuthor
Danke für den Test. Das Teil interessiert mich sehr, da ich die 500 € für ein Icelight einfach extrem „happig“ finde. Aber ich hatte mich schon abgefunden in diesen“sauren Apfel“ zu beißen, aber das Teil scheint eine echte Alternative zu sein.
Worüber ich keine Angaben finden konnte, ist der Farbwiedergabeindex. Lässt sich aus dem Praxistest dazu eine Einschätzung ableiten?